4 Fragen an…
Max Wolfmaier, Head of Product Sustainability
In dieser neuen Serie stellen wir euch #teamadapa ein wenig genauer vor. Viel Spaß beim Lesen!
adapa: Max, wie kam es dazu, dass du bei adapa für die Produktnachhaltigkeit verantwortlich bist?
Während meiner Zeit als Business Development Manager Ende 2017 haben wir erkannt, dass die Verpackungsindustrie vor grundlegenden Veränderungen steht, die durch Regulierungen wie die EU-PWR getrieben werden. Damals wussten wir sofort, dass wir dieses Thema frontal angehen müssen. Es gab kein „nebenbei machen“. Die Branche hatte sich bis dahin auf immer leichtere und effizientere Verpackungen aus Multimaterialien fokussiert und wir mussten den Ansatz völlig neu überdenken. Das erste große Ergebnis, das wir erzielt haben, war der Goldene Deutsche Verpackungspreis für unser Polyolefin-basiertes Verpackungskonzept mit Wiederverschluss für Tiefziehverpackungen, das als eines der ersten seiner Art als recycelbar zertifiziert wurde. Das war der Zeitpunkt, an dem meine Position zum Nachhaltigkeitsmanager geändert wurde. Für mich persönlich passte das perfekt, weil ich glaube, dass wir mit der richtigen Aufstellung wirklich etwas verändern und die eingesetzten Ressourcen reduzieren können.
Es ist toll zu sehen, wie sich seither der Schwerpunkt in der gesamten Branche auf die Entwicklung von D4R-Verpackungslösungen auf der Basis von PE, PP und Papier verlagert hat. Jetzt ist es an der Zeit, dass mehr unserer Kunden sie nutzen.
adapa: Wie beeinflusst dein Hintergrund als Anwendungstechniker die Arbeit, die du heute machst?
Das ist immer noch die Grundlage für einen Großteil meiner Arbeit. D4R Verpackungen sind oft eine Herausforderung. Sowohl auf unserer Seite in der Entwicklung als auch auf Kundenseite in der Anwendung der Folien gibt es da immer wieder Hürden zu nehmen. Vor Maschinen zu stehen, die es in vielen Formen und Zuständen gibt, und zu versuchen, manchmal nicht optimal passende Verpackungsmaterialien und Maschinen aufeinander abzustimmen, war eine großartige Lehrstube.
In meinen nunmehr 6 Jahren in der Nachhaltigkeitsabteilung haben mir meine Erfahrungen in der Praxis und mein technisches Verständnis für Folien und Maschinen oft geholfen, die Probleme der Kunden besser zu verstehen. Schon in der Konzeptphase weiß ich, was wahrscheinlich funktionieren wird und was nicht. Das kann in den Projekten Zeit sparen.
adapa: Welche Quellen würdest du jemandem, der in Sachen Nachhaltigkeit bei flexiblen Verpackungen auf dem Laufenden bleiben möchte, empfehlen und warum?
Eine sehr gute Quelle für Fragen zu flexiblen Verpackungen rund um D4R ist CEFLEX. Diese Initiative ist ein Netzwerk von Akteuren aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette, die gemeinsam daran arbeiten, flexible Verpackungen kreislauffähig zu machen.
Es gibt auch andere lokale und europäische Verbände wie IK, FPE, Elipso oder Industrieinitiativen, von denen man wertvolle Informationen erhalten kann, da sie näher an der politischen Landschaft sind. Ich habe festgestellt, dass es wirklich darauf ankommt, ein breites Netzwerk und persönliche Kontakte zu haben. Heute verfüge ich über gute Kontakte in der Wertschöpfungskette der Verpackungs- und Abfallwirtschaft und zu Kunden, was mir ein ganzheitliches Verständnis der Nachhaltigkeit in der Verpackungsindustrie ermöglicht. Öffentliche Informationen gehen oft nicht weit genug in die Tiefe.
adapa: Welche Teile fehlen noch im Puzzle der Kreislaufwirtschaft für flexible Verpackungen?
Es gibt viele Bereiche, in denen Fortschritte gemacht wurden, aber gleichzeitig auch viele, in denen noch Ergebnisse fehlen. In einigen Bereichen ist es tatsächlich eine Henne-Ei-Frage. Niemand bewegt sich gerne, bevor er den wirklichen Druck spürt oder das wirkliche Potenzial sieht. Aber wir müssen jetzt anfangen (oder sollten eigentlich schon angefangen haben!), um die gesetzgeberischen Ziele zu erreichen.
Ein wichtiger Teil in diesem Puzzle sind zum Beispiel unsere Kunden, die „Eigentümer“ der Verpackungen. Ich glaube, dass sie die Macht haben, den Startknopf zu drücken, der diesen Motor zum Laufen bringen könnte. Warum gerade sie? Weil die Recycler noch einen weiten Weg vor sich haben, um eine Infrastruktur in großem Maßstab aufzubauen. Was sie für ihre Investitionen brauchen, ist eine gewisse Masse an D4R Verpackungen. Wer würde jetzt in eine Deinking-Maschine investieren, wenn die meisten Unternehmen weiterhin im Sandwichdruckverfahren drucken?
Als Verpackungshersteller haben wir viele Lösungen entwickelt, wir haben sie mit unseren Kunden getestet und sie funktionieren in den meisten Fällen recht gut. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, sie auf den Markt zu bringen. Wir wissen, dass diese Lösungen nicht dasselbe sind, wie die klassischen Multimaterial-Laminate – manchmal ist es der Preis, manchmal die Maschinengeschwindigkeit und manchmal ist es das veränderte Erscheinungsbild der Marke – aber wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir anfangen, uns zu bewegen. Von dort aus werden sich die Dinge verbessern, aber ohne einen ersten Schritt läuft man keinen Marathon.
Möchten Sie sich zu diesem Thema mit Max austauschen? Schreiben Sie ihm unter contact@adapa-group.com!