Die PPWR ist da. Was passiert als Nächstes?

Sie haben vielleicht die Schlagzeilen gesehen: „Die EU hat die PPWR angenommen“. Aber was bedeutet das eigentlich für die Verpackungsindustrie?
Max Wolfmaier, Head of Product & Corporate Sustainability der adapa Group, erklärt:
„Ein Gesetzesvorschlag durchläuft mehrere EU-Ausschüsse, öffentliche Anhörungen und Überarbeitungen, bevor er Gesetz wird. Die Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) hat diesen Weg nun hinter sich. Mit ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union ist sie offiziell am 11. Februar 2025 in Kraft getreten.“
Was ändert sich also aktuell? Kurz gesagt: nicht viel. Aber der Countdown hat begonnen.
Ab wann gilt die PPWR?
Die PPWR tritt am 12. August 2026 vollständig in Kraft. Im Moment gibt sie vor allem einen Rahmen vor – die detaillierten Vorschriften werden folgen. Aber die Richtung ist klar. So werden zum Beispiel Leistungsstufen für die Recyclingfähigkeit eingeführt:
- A: 95% recyclingfähig
- B: 80%
- C: 70%
- Nicht recyclingfähig: unter 70%
Diese Normen werden ab 2030 in Kraft treten. Die Methodik zur Berechnung dieser Prozentsätze ist noch nicht endgültig, aber die EU stellt jetzt die Weichen und füllt die Lücken nach und nach auf.
Das ist keine Bürokratie um der Bürokratie willen, es ist Strategie. Anstatt auf ein perfektes Regelwerk zu warten, legt die EU frühzeitig klare Ziele fest. Und dieser Wandel hat bereits Einfluss auf bestehende Richtlinien, insbesondere auf jene, die auf Einstoffverpackungen drängen.
Was das für Sie bedeutet
Die Umstellung von Verpackungsformaten ist in der Regel keine schnelle Angelegenheit – sie erfordert Zeit, Planung und Tests. Das ist der Grund, weshalb Einkäufer von Verpackungen angesichts der Tragweite der PPWR jetzt handeln sollten.
Denn das ist die Konsequenz:
Ab 2030 werden Produkte in nicht wiederverwertbaren Verpackungen verboten sein. Es geht tatsächlich nicht um Geldstrafen, sondern um ein Verbot.
Die adapa Gruppe bietet bereits eine breite Palette von Lösungen an, die Marken helfen, ihre Verpackungen zukunftssicher zu machen. Und wir investieren weiter in Forschung und Entwicklung, um der Zeit immer einen Schritt voraus zu sein.
Was wird die PPWR für flexible Verpackungen bedeuten?
Hier erfahren Sie, was flexible Verpackungen nach der neuen Verordnung voraussichtlich erfüllen müssen:
- hauptsächlich aus einer einzigen Materialgruppe bestehend (Monomaterial)
- streng begrenzte Verwendung von Sekundärmaterial
- jegliche Komponente, die die Wiederverwertbarkeit limitiert, wird eingeschränkt.
- Verpackungen werden als eine Einheit bewertet – einschließlich Etiketten und Verschlüsse
- Pharmazeutische Primärverpackungen werden größtenteils befreit sein
Bei den Bewertungen werden sowohl der Anteil als auch die Auswirkungen der einzelnen verwendeten Materialien berücksichtigt. Das bedeutet, dass sich zum Beispiel selbst winzige Mengen bestimmter Farben oder Druckfarben negativ auf die Recyclingfähigkeit auswirken – und daher nach den PPWR-Richtlinien ein entscheidender Faktor sein werden.
Recycled Content Anforderungen
Ab 2030 müssen Kunststoffverpackungen auch einen Mindestanteil an recyceltem Material enthalten.
Für Verpackungen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, wird das chemische Recycling wahrscheinlich die beste Lösung sein, da es die strengen Lebensmittelsicherheitsstandards erfüllen kann. Die Kapazitäten für das chemische Recycling wachsen jedoch weiter – und es wird erwartet, dass die PPWR umfassende Investitionen in diesem Bereich auslösen wird.
Für die Marken ist es ratsam, jetzt mit den Tests zu beginnen, ihre Prozesse schrittweise auszubauen und sie zu gegebener Zeit zu erweitern.
„Das Ziel ist es, flexible Verpackungen wirklich recycelbar zu machen. Das bedeutet, nicht recycelbare Multimaterialformate durch Monomateriallösungen zu ersetzen“, sagt Max Wolfmaier. „Bei der adapa Gruppe verschieben unsere Entwicklungszentren die Grenzen – wir schaffen Innovation in Bereichen, die noch vor wenigen Jahren unmöglich erschienen.“
Abschließende Gedanken
Die PPWR signalisiert einen bedeutenden Wandel in der Verpackungsbranche in ganz Europa. Auch wenn es noch einige Unsicherheiten gibt, ist Kernbotschaft klar: Recyclingfähigkeit ist nicht länger optional – sie ist nicht verhandelbar.
Die Unternehmen, die frühzeitig handeln, in Monomaterial-Lösungen investieren und sich der Innovation verschreiben, werden in dieser neuen Landschaft erfolgreich sein.